Mittwoch, 6. August 2014

Tage 16 und 17: Orlando's Themeparks - Part III & IV

Nach einem Tag SeaWorld und anderthalb Tagen Universal Studios kuriere ich gerade eine akute Freizeitpark-Übersättigung aus. So großartig diese Parks auch sind - nu' isses genug. Die Reizüberflutung gepaart mit dröhnender Musik, Tausenden Menschen, langen Schlangen und schwüler Hitze reicht mir jetzt, zumal ich mein persönliches Ziel erreicht habe, nämlich mein interfamiliäres Schißbuxen-Image abzulegen. Heute habe ich mich in den Universal Studios beim insgesamt dritten "Ride" in "Transformers 3D" (zählt man Universal Hollywood 2013 mit) endlich getraut, die Augen offen zu lassen bei dieser rasanten Fahrt zwischen Wolkenkratzer-Abstürzen und Roboter-Angriffen. Bis dahin war mir das zu gruselig (klingt albern, ich weiß), aber ich mochte auch nicht länger dem Spott von Charlotte und Dirk ausgesetzt sein, und so stürzte ich mich mutig ins Abenteuer. Es war gar nicht so schlimm, ehrlich gesagt sogar ganz cool und besser als der sehr ähnliche "Spiderman-Ride", den ich mit meinem neuerrungenen Mut gleich anschließend absolvierte. 


Sehr beeindruckend und noch schöner als in den Universal Studios Hollywood fanden wir die aufwendigen, toll inszenierten Kulissen, vor allem Hogsmeade, das Harry-Potter-Dorf. 


An der Hauptattraktion "Harry Potter And The Forbidden Journey" war aber schon heute Morgen kurz nach dem Einlass eine Wartezeit von 90 Minuten, und da wir diesmal keine "Front of line"-Pässe gekauft hatten, haben wir uns diese Fahrt, bei der die Illusion eines Freiflugs bei Höchstgeschwindigkeit erzeugt wird, geschenkt. Zwar wird den Wartenden die Zeit mit Filmsequenzen verkürzt, aber da wir alle keine Potter-Fans sind, war es uns das nicht wert. Stattdessen machte Dirk kopfüber auf der High-Speed-Achterbahn "Dragon Challenge" seinem Ruf als Familien-Held alle Ehre...


...und ließ sich später noch extremer auf dem "The Incredible Hulk Coaster" durch die Lüfte schleudern. Die rasante Fahrt auf dieser Mega-Achterbahn beginnt damit, dass der Wagen regelrecht losgeschossen wird: Er beschleunigt in weniger als zwei Sekunden von 0 auf 65 km/h und wirbelt die Fahrgäste durch fünf Loopings mit integrierten Schrauben - grausam für normalsterbliche Feiglinge! 





Während Charlotte und ich den Mut der Rollercoaster-Freaks bewunderten, plötzlich das komplette Kontrastprogramm:  Eine Entenfamilie watschelte an uns vorbei, die trotz des Lärms und der unzähligen Besucher nicht aus der Ruhe zu bringen war. Nature meets Entertainment!


Ein paar Highlights der letzten beiden Tage:
"Universal Orlando" besteht aus zwei Riesen-Parks, nämlich den "Islands of Adventure", wo wir heute waren, und den eigentlichen "Universal Studios Florida", wo wir uns gestern einen Tag lang prächtig haben bespaßen lassen. Beide Parks können getrennt voneinander besucht werden, sind aber auch miteinander verbunden, nämlich durch den "Hogwarts-Express", denn in beiden Parks gibt es seit 2010 jeweils einen riesigen Themenbereich zu Harry Potter. Den Hogwarts-Express haben wir heute morgen benutzt, als die Schlange noch kurz war. Unterwegs erleben die Reisenden durch Projektionen vor dem Abteilfenster Harry-Potter-Filmlandschaften von Hogsmeade nach King's Cross bzw. zurück.




Sehr niedlich war die Reise mit E.T.: Stilecht auf "Fahrrädern" schwebten wir durch eine wunderschöne Phantasiewelt. Die Fahrt bei "Men in Black" war eher lahm, dafür erlebten wir einen Wirbelsturm in "Twister" und ein Erdbeben in "Desaster". "Terminator" ist eine Mischung aus 3D-Kurzfilm mit live gespielten Sequenzen, "Fear Factor" eine Live-Show nach TV-Vorbild, bei der Zuschauer Herausforderungen nach Dschungelcamp-Art meistern müssen, und die "Horror-Make-Up-Show" eine witzige kleine Live-Show mit Einblicken in die Tricks der Make-Up-Künstler.  


Dies sind nur einige Höhepunkte der letzten anderthalb Tage. Um alles erleben zu können, was die beiden Parks bieten, braucht man noch mehr Zeit oder eben einen Front-of-line-Pass, um bei den Hauptattraktionen an den langen Warteschlagen vorbeigeleitet zu werden und damit teilweise erheblich Zeit zu sparen (sehr teuer, leider). Außerdem gibt es noch eine gigantische Shopping- und Restaurant-Meile, den Universal City Walk. 2013 sollen insgesamt mehr als 15 Millionen Besucher in den beiden Parks gewesen sein, also mehr als 40.000 pro Tag. 
Unsere "Hotspots": Die rasanten "3D-Rides" nach Motiven der "Transformers"- und der "Spiderman"-Filme sind unfassbar spektakulär inszeniert. Großartig fanden Dirk und Charlotte auch "Revenge of The Mummy" (ich hab gekniffen) und die Wasserreise durch "Jurassic Park" (kannte ich noch vom letzten Jahr, soll aber hier noch besser sein als in L.A., sagt die Familie). Geldspartipp: nicht die albernen Motiv-Trinkflaschen kaufen, die man überall mit Softdrinks für 3,99 $ auffüllen lassen kann - viel zu unhandlich, viel zu teuer. Wir haben kleine Wasserflaschen mitgenommen, die man überall an Trinkbrunnen kostenlos mit gekühltem Wasser auffüllen kann. Apropos Wasser: Heute Nachmittag haben wir zum ersten Mal Zeit gehabt, unsere Hotel-Pools zu nutzen - eine perfekte Erholung nach den letzten beiden Tagen. 
Orlando ist ganz sicher die Welt-Hauptstadt des Entertainments und der Vergnügungsparks und auf jeden Fall eine spektakuläre Reise wert, aber als vorhin in den Universal Studios in einem "Restroom" unter mir die automatische Klospülung losging und gleichzeitig über mir mit ohrenbetäubendem Lärm "The Incredible Hulk Coaster" vorbeiraste, war bei mir die Übersättigung erreicht. Jetzt lassen wir erst mal alle Eindrücke sacken und schmieden dann Pläne für die nächsten (leider fast schon die letzten) Urlaubstage im fabelhaften Florida. 



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