Donnerstag, 31. Juli 2014

Tag 11: Bergfest in Clearwater

Der Tamiami Trail, der Tampa an der Westküste mit Miami an der Ostküste verbindet, besteht in Fort Myers auf einer Länge von sicher 5 bis 7 Kilometern NUR aus Plazas und Malls mit unzähligen gigantischen Supermärkten ("Publix" ist hier offenbar der Platzhirsch), riesigen Liquor-Stores, Unmengen Walgreens- und CVS-Pharmacies und Fastfood-Restaurants sämtlicher Marken. Unglaublich! Und überall Parkplätze ohne Ende. Es scheint der schlimmste Albtraum der Amis zu sein, mal irgendwo nicht direkt vor dem Supermarkt parken zu können oder gar einen Parkplatz suchen zu müssen.
Kurz hinter Fort Myers überqueren wir den Caloosahatchee River, der Fort Myers von Cape Coral trennt, und entern kurz danach eine Gegend, die sich extra passenderweise den schönen Namen "Charlotte County" gegeben hat. Was uns seit Marco Island immer wieder auffällt: Entlang der Golfküste gibt es jede Menge Senioren-Residenzen - riesige Wohnanlagen hinter Mauern und Zäunen mit wunderschönen Häusern, großzügigen Grünanlagen, imposanten Einfahrten, hohen schmiedeeisernen Toren - und eigenem Supermarkt-Shuttle, wie wir heute erlebt haben: ein luxuriöser Kleinbus karrte diverse alte Herrschaften samt Rollis direkt vor den Supermarkt, und das Begleitpersonal half nicht nur beim Ein- und Aussteigen, sondern natürlich auch beim Einkauf und beim Verstauen für den Rückweg. Unpassender- aber lustigerweise heißen diese Anlagen mit Eigentumswohnungen für Pensionäre auf englisch ausgerechnet "Condominium" (for senior citizens) :-)

Heute ist Halbzeit unseres Urlaubs. Wir haben den Tag weitgehend im Auto verbracht und sind ganz in Ruhe von Fort Myers Beach über Port Charlotte, Sarasota und Tampa nach Clearwater gefahren. Unser Quality Inn-Motel an der US19 haben wir inkl. Pool praktisch für uns allein und fühlen uns im geräumigen Zimmer sauwohl. Morgen geht's an den Strand "Clearwater Beach", der auch zu den schönsten an der Golfküste zählen soll. Wir sind gespannt!




Man beachte Pool Rule No. 7...

Mittwoch, 30. Juli 2014

Tage 9 und 10: Marco Island, Naples, Fort Myers, Sanibel Island

Der Rasen wird offenbar mit der Nagelschere getrimmt, am Wegesrand stört kein Papierchen das saubere Stadtbild, nobelste Wohnanlagen werden von Zäunen umsäumt und von Sicherheitsdiensten bewacht - im Wörterbuch wird "mondän" vermutlich mit "Marco Island" übersetzt. Wir gerieten eher zufällig in diese kleine blitzsaubere Stadt, in der offenbar vor allem sehr wohlhabende Rentner zu Hause sind. Sie liegt im Südwesten Floridas an der Paradise Coast und ist durch eine Brücke mit dem Festland verbunden. Marco Island ist die nördlichste Insel der "Tenthousand Islands" vor der Südwestküste Flordias. Hier kostet eine Kugel Eis schlappe 3,50 $ (war allerdings auch mega-lecker), und uns beschleicht beim Durchfahren der Eindruck, dass in den edlen Residenzen zur Wasserseite die Reichen und Schönen wohnen, während deren Bedienstete und das niedere Fußvolk ihr Dasein in den einfachen Behausungen auf der anderen Straßenseite fristen. Der Unterschied in der Bebauung rechts und links der Hauptstraße ist jedenfalls auffällig. Auf der Rückfahrt entdecken wir einen achtlos weggeworfenen Plasikbecher am Straßenrand und sind drauf und dran, die Polizei einzuschalten. Wir fahren dann aber doch weiter nach Naples, einen weiteren schönen Ort am Golf von Mexiko, ebenfalls sehr sauber, gepflegt und mit schönen Strandvillen, aber nicht ganz so mondän wie Marco Island. Ein richtig netter Ort zum Ferienmachen. Von der Straße, die am Strand entlang führt, gehen zwischen den Häusern alle paar Meter kurze Zufahrten zum Meer ab, wo man parken und praktischerweise auch duschen kann. Der Strand ist kilometerlang mit ganz weichem, sehr weißen Sand, und das Meer mega-warm. Wir tauchen hier aber nur kurz die Füße ins Wasser, weil wir weiter wollen nach Fort Myers.





Nach einem typisch amerikanischen Abendessen in "Mel's Diner", einem Diner im Stil der 50er Jahre, buchen wir für Tag 10 in Fort Myers Beach spontan eine Bootstour, die uns vormittags durch die Bucht auf eine Insel führt, vor allem aber laut Internet "dolphins guaranteed". Tatsächlich begleiten mehrfach kleine Gruppen dieser wundervollen Tiere unser Aussichtsboot, auf dem wir mit 16 anderen Gästen unterwegs sind. Sie haben großen Spaß am Wellenreiten im Kielwasser unseres Bootes, springen aus dem Wasser, zeigen Schrauben und begleiten das Boot völlig ohne Scheu. Ein großartiger Vorgeschmack auf "Discovery Cove", eine Anlage in der Nähe von Orlando, wo wir nächste Woche mit Delfinen schwimmen wollen. 




Wir entdecken auf der Tour, die von unseren Guides Steve und Ryan fachkundig begleitet wird, auch eine kleine Insel voller Pelikane, erfahren viel über Flora und Fauna rund um die Bucht (z.B. dass Mangroven das Salz aus dem Salzwasser filtern können) und steuern eine Insel zum Muschelsuchen und Baden an. Fazit: ein schöner Vormittag an der Golfküste, der Lust auf mehr Meer macht. Darum fahren wir nach einer kleinen Mittagspause zum Schwimmen nach Sanibel Island, einer Insel vor Fort Myers, deren Strand zurecht als einer der schönsten an der Westküste gepriesen wird und ähnlich weiß und weitläufig wie in Naples ist. Da wir aber nicht extra einen Sonnenschirm oder eine Strandmuschel kaufen wollten und weit und breit nicht ein einziges Fitzelchen Schatten zu finden ist, können wir trotz Sonnencreme nur kurz in den Sonne liegen oder besser braten. Die Sonne knallt dermaßen, dass wir gerne zum Ausruhen ins La Quinta-Motel zurück fahren. Außerdem haben wir noch was vor: Dirk hat sein Smartphone geschrottet (ist ihm in Everglades City aus der Hand auf den Asphalt gefallen) und soll ein Tablet als Ersatz bekommen. Also steuern wir einen "Best Buy" an, den amerikanischen Bruder des Mediamarkts, nur größer, besser eingerichtet und mit hilfsbereiten fachkundigen Mitarbeitern soviel superschnellem Gratis-WiFi ausgestattet. Für kleines Geld findet sich schnell ein LG-Tablet, dass sich durch den Preisvergleich auf der deutschen Amazon-Seite als wesentlich günstiger als in Deutschland herausstellt. Gekauft! 






Montag, 28. Juli 2014

Tage 7 und 8: Everglades

Gemütlich sind wir an Tag 7 von Key West Richtung Everglades gecruist und haben die Strecke über den Overseas Highway ein zweites Mal genossen, diesmal aus der anderen Richtung. In einem "Sandals Outlet" am Straßenrand gab es ein derart gigantisches Angebot an Sandalen und Flipflops, dass wir fast eine Stunde gebraucht haben, um uns jede/r für ein Paar zu entscheiden. 
Über den Tamiami Trail, die US 41, ging es dann gen Westen Floridas. Diese Straße führt am Nordrand der Everglades entlang und verbindet die Städte Tampa und Miami miteinander - daher der Name. 
Hier die Strecke, die wir zurück gelegt haben:


Unterwegs gibt es sehr ungewohnte, aber durchaus ernst gemeinte Warnhinweise:


Am späten Nachmittag erreichten wir unsere nächste Station, Everglades City, ein verschlafenes, aber sehr hübsches Nest, von dem aus viele Ausflüge in die Everglades möglich sind. Unser Motel ist richtig klasse, und dahinter geht sehr romantisch die Florida-Sonne unter:



Heute Morgen waren wir schon früh nebenan im Island Café, einem typisch amerikanischen Diner, frühstücken und dann Richtung Airboat-Station unterwegs, um einen Trip durch die Everglades zu machen. Wieder einmal half Tripadvisor beim Vergleichen der unterschiedlichen Anbieter. Bei den "Everglades City Airboattours" bekamen wir eine Tour gleich für 9:15 Uhr, und es wurde ein unvergessliches einstündiges Erlebnis! Unser junger Captain Josh freute sich, dass er uns alten Radioleuten die Benutzung der Headsets, mit denen die Gäste seinen Erläuterungen zuhören, sich aber auch untereinander verständigen können, nicht groß erklären musste :-). Auf meine Frage, ob wir Alligatoren treffen würden, grinste er nur: "Yes - if we tie the little lady in the water to the boat!" Tatsächlich dauerte es nicht lange, bis uns Josh auf den ersten Alligatoren aufmerksam machte, der bräsig im Wasser liegend auf Beute wartete. Er lenkte das Boot so dicht dran, dass wir wirklich auf seinen gezackten Rücken hätten aufspringen können. 





Ganz in der Nähe spielten drei Waschbären miteinander in den Mangroven, eigentlich in recht sicherer Höhe, aber Josh berichtete, dass sie ursprünglich mal zu sechst gewesen seien - bis sie dem gefräßigen Alligator zu nahe kamen...


Wir begegneten noch zwei weiteren dieser doch recht furchteinflößenden Tiere, die über Stunden regungslos im Wasser liegen können, ehe sie zuschnappen. Die Tour war absolutely amazing. Josh erzählte viel über das "Ökosystem Everglades", das fast nicht überlebt hätte, weil Stadtentwickler und Landwirte in der Vergangenheit auf dem besten Wege waren, dieses riesige Sumpfgebiet regelrecht trocken zu legen, bis umweltbewusste Zeitgenossen darauf aufmerksam machten, welchen Stellenwert das Gebiet als größtes natürliches Filtersystem des Landes für die gesamte Region Süd-Floridas hat. Inzwischen ist der Everglades Nationalpark UNESCO-Welterbe.
Doch nicht nur Alligatoren und Waschbären kamen uns ganz nahe, sondern auch die Roten Mangroven, deren verzweigte Wurzeln und Äste unser Airboat berührten. Keine Ahnung, wie sich die Airboat-Captains in diesem riesigen Gebiet (fast 600.000 Hektar) mit seinem Tausenden Wasserwegen zurecht finden! 



Am Nachmittag stand noch ein Besuch in einer Alligator Farm auf dem Programm, wo Charlotte einen Baby-Alligatoren knuddeln durfte. Im Island Café haben wir heute Abend nebst Pizza hausgemachten Key Lime Pie gefuttert - es konnte keinen leckereren Abschluss dieses Tages geben! Diesen berühmten Florida-Kuchen müssen wir Zuhause unbedingt auch mal machen, obwohl die Tarte aus Butterkeks-Boden mit einer köstlichen Füllung aus Kondensmilch (!), Butter, Zucker und eben Limetten vermutlich als weltgrößte Kalorienbombe in die Geschichte eingegangen ist. Egal! 








Sonntag, 27. Juli 2014

Tag 6: Key West

Florida ist bekanntlich Zufluchtsort von Senioren - wegen des Klimas, des Lebensstils und der niedrigen Steuern. Wenn ich mal in Rente bin, setze ich mich in Duck Key zur Ruhe, einer der Florida Keys, in einer eiscremefarbenen Strandvilla mit eigener kleinen Marina, in der mein Jetski, mein Angelboot und mein Kajak direkt vom Atlantik aus in eigenen Wassergaragen unter der Terrasse meines Stelzenhauses eingeparkt werden können. Solche Villen haben wir auf dem Weg über den Overseas Highway nach Key West oft gesehen - traumhaft!
Aber zurück in die Realität. Und die ist einzigartig, karibisch, legendär, vielfältig - und total entspannt. Key West is a great place to be! Nach unserer wundervollen Fahrt von Key Largo hierher lassen wir uns mit dem Hotel-eigenen Shuttle nach "downtown" fahren und bekommen so einen ersten Überblick. Ein Muss für jeden Touri: Ein Foto am Southernmost Point, dem südlichsten Punkt der USA. Von hier sind es nur noch 90 Meilen, also etwa 145 Kilometer, bis Kuba. 


Eigentlich ein idiotischer Hinweis auf dem riesigen Gedenkstein, denn aufgrund des Embargos gegen Kuba gibt es natürlich keine Fähre von Key West nach Havanna. Die Regierung Obama hat aber vor einiger Zeit begonnen, die Beschränkungen zu lockern. Unter anderem haben 2011 einige Reiseveranstalter Lizenzen erhalten, um Kuba-Reisen zu organisieren, die bis dato für die meisten US-Bürger nicht erlaubt waren. 
Doch zurück zum entspannten Dasein in Key West. Viele (Lebens-)Künstler und Aussteiger leben hier, Musiker trifft man an fast jeder Ecke und in fast jeder Bar. Wir spazieren die legendäre Duval-Street entlang, an der viele der insgesamt 600 Bars der Insel liegen und jede Menge Souvenir-Shops und Galerien. Kann man besser für eine Galerie mit "wilder Kunst" werben, als mit einem riesigen Strauß auf einem Fahrrad?


Die Bars sind fast alle zur Straßenseite hin komplett geöffnet. Trotzdem ist es drinnen an den meist ewig langen Tresen auch bei extrem schwülen 30 Grad angenehm kühl. Reggae, Gitarrensound, Rockmusik - die Livemusik in den Kneipen beschallt die Straße gleich mit. Ein unvergleichlicher Sound!





Gleich um die Ecke liegt das Haus, in dem Ernest Hemingway in den 30ern lebte, bis er mit seiner 3. Frau durchbrannte. Heute ist dort ein Hemingway-Museum untergebracht, und man kann mit etwas Glück noch Nachfahren seiner sechszehigen Katzen im Garten treffen. 


Wir sparen uns das Museum ("Der alte Mann und das Meer" war einfach zu langweilig...) und kehren lieber zum Abendessen ganz in der Nähe ins "Bliss" ein, wo wir es uns bei Hühnchen, Seafood und weißer Sangria sehr gut gehen lassen. Wieder mal eine Tripadvisor-Empfehlung, die uns nicht enttäuscht hat. 



Die bekanntesten Bars von Key West sind Sloppy Joe's Bar, einst die Lieblingstränke Hemingways, und das Margaritaville, das Jimmy Buffet gehört und nach dessen größtem Hit benannt ist. Beide sind aber touri-überlaufen und werden von uns daher links liegen gelassen. Wir machen lieber noch einen kurzen Abstecher ins "World of Beer", wo wir leider nicht an der Bar sitzen dürfen, weil Charlotte zwar älter als 12, aber keinesfalls schon wie 21 aussieht. Auf der Karte mit Dosen-, Flaschen- und gezapften Bieren aus aller Welt findet sich doch tatsächlich auch das "Aecht Schlenkerla Rauchbier" aus Bamberg für 9 Dollar. Ich trinke aber lieber ein Florida Wheat mit Blueberry-Flavour, das vermutlich vom Reinheitsgebot noch nichts gehört hat, trotzdem aber sehr lecker und vor allem sehr leicht und erfrischend schmeckt. Dirks "Dark Brown Ale" schmeckt nach seinem Bekunden allerdings "wie ein Guinness, in dem jemand kalte Zigarren ausgedrückt hat". Bäh!


Samstag, 26. Juli 2014

Tag 5: Von Key Largo nach Key West

Zunächst sei folgende Frage gestattet: Wat iss'n Key? Dazu die Antwort aus unserem 2. Florida-Reiseführer von National Geographic:


Das wäre also geklärt, und wir machten uns heute Morgen auf den Weg von Key Largo nach Key West über den US 1, den Overseas Highway. Insel-Hopping auf einer spektakulären Strecke von ca. 160 km Länge. Immer links der Atlantik und rechts der Golf von Mexico, beide schillernd in wundervollen Grün-Blau-Türkis-Tönen. Gleich hinter Key Largo der erste Stopp: Genau vor uns wurde eine Klapp-Brücke, die in den Highway eingelassen ist, hochgezogen, und sofort bildete sich hinter uns ein langer Stau.


Rechts von der Brücke: der Golf von Mexico und links...


...der Atlantik. Die schönste Aussicht hat man von der Seven-Mile-Bridge beim Städtchen Marathon, ungefähr auf halber Strecke:


Leider konnte ich nur aus dem fahrenden Auto heraus fotografieren, da man auf der Brücke nicht anhalten darf. Ab und zu trifft man auf Überreste der ursprünglichen Straße, die die Keys vor dem Bau des Overseas Highways miteinander verband, bzw. auf Reste einer alten Eisenbahnverbindung, die einem Hurricane zum Opfer fiel und danach nicht wieder aufgebaut wurde:


Die alte Brücke gilt heute Anglern als Paradies - offenbar gibt es genau hier wegen des Zusammentreffen des Golfs und des Atlantiks einen besonders reichen Fischbestand. Wir haben unterwegs dort jede Menge Angler gesehen, die in der gleißenden Sonne praktisch regungslos mit ihren Angeln an der Brüstung lehnten. 
Größte Enttäuschung bisher: der Bahia Honda State Park mit dem angeblich schönsten Strand der Keys. Sieht im Reiseführer so aus:


...und in echt so:


bzw. so wie 2 Fotos weiter oben. Wir betrachten die 10 Dollar Eintritt einfach als Spende für den amerikanischen Naturschutz und ärgern uns nicht weiter. Und außerdem wird uns Key West mehr als entschädigen! Dazu morgen mehr. 











...was ich noch ergänzen wollte

Das nette Städtchen Coral Gabels mit dem wundervollen Venetian Pool von Tag 3 nennt noch einen weiten Rekord-Pool sein eigen: Im berühmten Biltmore-Hotel von 1926, das während der Prohibition als "speak easy" von Al Capone begann und heute Promis aus aller Welt beherbergt, ist der größte Hotel-Pool der USA zu Hause. Der Turm des Biltmore gilt als Wahrzeichen von Coral Gables, ist er doch 96 Meter hoch (und damit glatt 3 Meter größer als die Freiheitsstatue in New York), ein Nachbau des Turms der Kathedrale von Sevilla. Eines vereint die beiden Pools der Stadt: in beiden schwamm schon Johnny Weißmuller und verdingte sich als Schwimmlehrer, ehe er als Tarzan berühmt wurde. Aaaaahhhh uohuoh ouh-ouh!


Das Korallenriff, vor dem wir gestern schnorcheln waren, erstreckt sich insgesamt über 320 Kilometer von Miami Beach bis Dry Tortugas, das sind sieben Koralleninseln westlich von Key West. Es schützt die Keys vor den Stürmen über dem Atlantik. Eigentlich erstaunlich, dass so viele im Wasser plantschende, tauchende und schnorchelnde Touristen, die mehrmals täglich von großen Booten in die Schnorchel- und Tauchreviere gebracht werden, dieses empfindliche Ökosystem offenbar nicht gefährden. Für uns war es jedenfalls großartig, einen winzigen Teil dieser bunten Unterwasserwelt erlebt zu haben. Und der Anblick von Dirk in Flossen der US Größe 14-15 (entspricht 47/48) ist sowieso unvergesslich. Schade, dass wir auf dem Boot nicht in Flossen rumwatscheln durften - das wäre bestimmt auch sehr lustig gewesen. Man durfte die Flossen erst auf der Leiter, die vom Boot ins Wasser führte, anziehen und ließ sich dann mehr oder weniger elegant ins Wasser fallen. Die Fische (die gelb-blauen Braunschweig-Fische heißen übrigens Kaiserfische) scheinen sich an die Touris gewöhnt zu haben und schwimmen in aller Seelenruhe zwischen den vielen zappelnden Flossen herum. 

Tag 4: Snorkeling Tour vor Key Largo

Die Florida Keys sind ein 160 Kilometer langes Band tropischer Inseln. Key Largo, die nördlichste Insel, ist von Miami aus in ca. 2 Stunden erreichbar. Dort ist der John Pennekamp Coral Reef State Park beheimatet, mit Zugang zum größten Korallenriff des nordamerikanischen Kontinents. Wir hatten schon von Zuhause eine bei Tripadvisor viel gerühmte Schnorcheltour gebucht - und wurden nicht enttäuscht: 
Das war der Hammer! Gelb-blaue Fische in Eintracht-Braunschweig-Farben, Barracudas und viele mehr im 30 Grad warmen Atlantik - und wir mittendrin. Wir sind vom Coral Reef State Park ca. 30 Minuten auf den Ozean rausgefahren, zusammen mit etwa 30 anderen Gästen, und dann mit Schnorchel, Brille und Flossen ins Meer gehüpft. Super! Vor allem für Wasserratte Charlotte natürlich. Gleich gibt's Frühstück, dann geht's weiter über den US 1 nach Süden bis Key West. Später mehr!