Mittwoch, 30. Juli 2014

Tage 9 und 10: Marco Island, Naples, Fort Myers, Sanibel Island

Der Rasen wird offenbar mit der Nagelschere getrimmt, am Wegesrand stört kein Papierchen das saubere Stadtbild, nobelste Wohnanlagen werden von Zäunen umsäumt und von Sicherheitsdiensten bewacht - im Wörterbuch wird "mondän" vermutlich mit "Marco Island" übersetzt. Wir gerieten eher zufällig in diese kleine blitzsaubere Stadt, in der offenbar vor allem sehr wohlhabende Rentner zu Hause sind. Sie liegt im Südwesten Floridas an der Paradise Coast und ist durch eine Brücke mit dem Festland verbunden. Marco Island ist die nördlichste Insel der "Tenthousand Islands" vor der Südwestküste Flordias. Hier kostet eine Kugel Eis schlappe 3,50 $ (war allerdings auch mega-lecker), und uns beschleicht beim Durchfahren der Eindruck, dass in den edlen Residenzen zur Wasserseite die Reichen und Schönen wohnen, während deren Bedienstete und das niedere Fußvolk ihr Dasein in den einfachen Behausungen auf der anderen Straßenseite fristen. Der Unterschied in der Bebauung rechts und links der Hauptstraße ist jedenfalls auffällig. Auf der Rückfahrt entdecken wir einen achtlos weggeworfenen Plasikbecher am Straßenrand und sind drauf und dran, die Polizei einzuschalten. Wir fahren dann aber doch weiter nach Naples, einen weiteren schönen Ort am Golf von Mexiko, ebenfalls sehr sauber, gepflegt und mit schönen Strandvillen, aber nicht ganz so mondän wie Marco Island. Ein richtig netter Ort zum Ferienmachen. Von der Straße, die am Strand entlang führt, gehen zwischen den Häusern alle paar Meter kurze Zufahrten zum Meer ab, wo man parken und praktischerweise auch duschen kann. Der Strand ist kilometerlang mit ganz weichem, sehr weißen Sand, und das Meer mega-warm. Wir tauchen hier aber nur kurz die Füße ins Wasser, weil wir weiter wollen nach Fort Myers.





Nach einem typisch amerikanischen Abendessen in "Mel's Diner", einem Diner im Stil der 50er Jahre, buchen wir für Tag 10 in Fort Myers Beach spontan eine Bootstour, die uns vormittags durch die Bucht auf eine Insel führt, vor allem aber laut Internet "dolphins guaranteed". Tatsächlich begleiten mehrfach kleine Gruppen dieser wundervollen Tiere unser Aussichtsboot, auf dem wir mit 16 anderen Gästen unterwegs sind. Sie haben großen Spaß am Wellenreiten im Kielwasser unseres Bootes, springen aus dem Wasser, zeigen Schrauben und begleiten das Boot völlig ohne Scheu. Ein großartiger Vorgeschmack auf "Discovery Cove", eine Anlage in der Nähe von Orlando, wo wir nächste Woche mit Delfinen schwimmen wollen. 




Wir entdecken auf der Tour, die von unseren Guides Steve und Ryan fachkundig begleitet wird, auch eine kleine Insel voller Pelikane, erfahren viel über Flora und Fauna rund um die Bucht (z.B. dass Mangroven das Salz aus dem Salzwasser filtern können) und steuern eine Insel zum Muschelsuchen und Baden an. Fazit: ein schöner Vormittag an der Golfküste, der Lust auf mehr Meer macht. Darum fahren wir nach einer kleinen Mittagspause zum Schwimmen nach Sanibel Island, einer Insel vor Fort Myers, deren Strand zurecht als einer der schönsten an der Westküste gepriesen wird und ähnlich weiß und weitläufig wie in Naples ist. Da wir aber nicht extra einen Sonnenschirm oder eine Strandmuschel kaufen wollten und weit und breit nicht ein einziges Fitzelchen Schatten zu finden ist, können wir trotz Sonnencreme nur kurz in den Sonne liegen oder besser braten. Die Sonne knallt dermaßen, dass wir gerne zum Ausruhen ins La Quinta-Motel zurück fahren. Außerdem haben wir noch was vor: Dirk hat sein Smartphone geschrottet (ist ihm in Everglades City aus der Hand auf den Asphalt gefallen) und soll ein Tablet als Ersatz bekommen. Also steuern wir einen "Best Buy" an, den amerikanischen Bruder des Mediamarkts, nur größer, besser eingerichtet und mit hilfsbereiten fachkundigen Mitarbeitern soviel superschnellem Gratis-WiFi ausgestattet. Für kleines Geld findet sich schnell ein LG-Tablet, dass sich durch den Preisvergleich auf der deutschen Amazon-Seite als wesentlich günstiger als in Deutschland herausstellt. Gekauft! 






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