Montag, 28. Juli 2014

Tage 7 und 8: Everglades

Gemütlich sind wir an Tag 7 von Key West Richtung Everglades gecruist und haben die Strecke über den Overseas Highway ein zweites Mal genossen, diesmal aus der anderen Richtung. In einem "Sandals Outlet" am Straßenrand gab es ein derart gigantisches Angebot an Sandalen und Flipflops, dass wir fast eine Stunde gebraucht haben, um uns jede/r für ein Paar zu entscheiden. 
Über den Tamiami Trail, die US 41, ging es dann gen Westen Floridas. Diese Straße führt am Nordrand der Everglades entlang und verbindet die Städte Tampa und Miami miteinander - daher der Name. 
Hier die Strecke, die wir zurück gelegt haben:


Unterwegs gibt es sehr ungewohnte, aber durchaus ernst gemeinte Warnhinweise:


Am späten Nachmittag erreichten wir unsere nächste Station, Everglades City, ein verschlafenes, aber sehr hübsches Nest, von dem aus viele Ausflüge in die Everglades möglich sind. Unser Motel ist richtig klasse, und dahinter geht sehr romantisch die Florida-Sonne unter:



Heute Morgen waren wir schon früh nebenan im Island Café, einem typisch amerikanischen Diner, frühstücken und dann Richtung Airboat-Station unterwegs, um einen Trip durch die Everglades zu machen. Wieder einmal half Tripadvisor beim Vergleichen der unterschiedlichen Anbieter. Bei den "Everglades City Airboattours" bekamen wir eine Tour gleich für 9:15 Uhr, und es wurde ein unvergessliches einstündiges Erlebnis! Unser junger Captain Josh freute sich, dass er uns alten Radioleuten die Benutzung der Headsets, mit denen die Gäste seinen Erläuterungen zuhören, sich aber auch untereinander verständigen können, nicht groß erklären musste :-). Auf meine Frage, ob wir Alligatoren treffen würden, grinste er nur: "Yes - if we tie the little lady in the water to the boat!" Tatsächlich dauerte es nicht lange, bis uns Josh auf den ersten Alligatoren aufmerksam machte, der bräsig im Wasser liegend auf Beute wartete. Er lenkte das Boot so dicht dran, dass wir wirklich auf seinen gezackten Rücken hätten aufspringen können. 





Ganz in der Nähe spielten drei Waschbären miteinander in den Mangroven, eigentlich in recht sicherer Höhe, aber Josh berichtete, dass sie ursprünglich mal zu sechst gewesen seien - bis sie dem gefräßigen Alligator zu nahe kamen...


Wir begegneten noch zwei weiteren dieser doch recht furchteinflößenden Tiere, die über Stunden regungslos im Wasser liegen können, ehe sie zuschnappen. Die Tour war absolutely amazing. Josh erzählte viel über das "Ökosystem Everglades", das fast nicht überlebt hätte, weil Stadtentwickler und Landwirte in der Vergangenheit auf dem besten Wege waren, dieses riesige Sumpfgebiet regelrecht trocken zu legen, bis umweltbewusste Zeitgenossen darauf aufmerksam machten, welchen Stellenwert das Gebiet als größtes natürliches Filtersystem des Landes für die gesamte Region Süd-Floridas hat. Inzwischen ist der Everglades Nationalpark UNESCO-Welterbe.
Doch nicht nur Alligatoren und Waschbären kamen uns ganz nahe, sondern auch die Roten Mangroven, deren verzweigte Wurzeln und Äste unser Airboat berührten. Keine Ahnung, wie sich die Airboat-Captains in diesem riesigen Gebiet (fast 600.000 Hektar) mit seinem Tausenden Wasserwegen zurecht finden! 



Am Nachmittag stand noch ein Besuch in einer Alligator Farm auf dem Programm, wo Charlotte einen Baby-Alligatoren knuddeln durfte. Im Island Café haben wir heute Abend nebst Pizza hausgemachten Key Lime Pie gefuttert - es konnte keinen leckereren Abschluss dieses Tages geben! Diesen berühmten Florida-Kuchen müssen wir Zuhause unbedingt auch mal machen, obwohl die Tarte aus Butterkeks-Boden mit einer köstlichen Füllung aus Kondensmilch (!), Butter, Zucker und eben Limetten vermutlich als weltgrößte Kalorienbombe in die Geschichte eingegangen ist. Egal! 








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